Schilddrüse – kleines Organ, große Wirkung

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Migräne kann durch viele äußere und innere Faktoren beeinflusst werden. Ein häufig unterschätzter Faktor ist die Schilddrüse.

Das ist die Schilddrüse

Die Schilddrüse ist eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse im vorderen Teil des Halses, die Hormone produziert. Diese regulieren den Stoffwechsel, das Wachstum und die Entwicklung des Körpers. Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) tritt auf, wenn die Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert, während eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) auftritt, wenn zu viele Hormone freigesetzt werden. Diese hormonellen Veränderungen können Auswirkungen auf verschiedene Systeme im Körper haben, einschließlich des Nervensystems.

Schilddrüse und Migräne?

Insbesondere im Fall einer Schilddrüsenunterfunktion vermuten Forscher einen Zusammenhang mit Migräne. Die hormonelle Veränderung könnte Auswirkungen auf die Blutgefäße im Gehirn haben. Darüber hinaus können bestimmte Schilddrüsenantikörper, die bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse vorhanden sind, Entzündungsprozesse fördern. Beides könnte Migräne auslösen.

Was ist eine Schilddrüsen-Unterfunktion?

Bei einer Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) bildet das Organ zu wenige der Hormone T3 und T4. Dadurch verlangsamt sich der Stoffwechsel, was neben Migräne und Kopfschmerzen auch noch zu einer Vielzahl von weiteren Beschwerden führen kann:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen
  • Fehlender Antrieb
  • Schnelles Frieren und Kälteempfindlichkeit
  • Mangelnder Appetit
  • Blässe
  • Gewichtszunahme
  • Verstopfung
  • Ödeme und Schwellungen im Gesicht, besonders um die Augen
  • Haarausfall und brüchige Nägel
  • Langsamer Puls
  • Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit und herabgesetzte Libido

Diagnose der Schilddrüsenerkrankung

Bei einer Schilddrüsen-Unterfunktion ist der TSH-Wert erhöht, bei einer Überfunktion erniedrigt.  Weiteren Aufschluss liefern die Hormone fT3 (freies Trijodthyronin) und fT4 (freies Thyroxin) sowie bestimmte Antikörper im Blut. Ein Ultraschall der Schilddrüse kann weitere Sicherheit bringen. Dabei erkennt der Arzt Veränderungen in Größe und Beschaffenheit, die ebenfalls auf eine Fehlfunktion schließen lassen.

Ist die Unterfunktion der Schilddrüse erstmal entdeckt, ist sie in vielen Fällen gut medikamentös zu behandeln. Bei der Unterfunktion ersetzen Tabletten mit synthetischem Thyroxin die fehlenden Hormone. Üblicherweise muss man das Medikament ein Leben lang einnehmen. Bei einigen Patienten bessert sich durch die Behandlung der Schilddrüse auch die Migräne.

Meine Erfahrung

Ich habe selbst eine Schilddrüsen-Unterfunktion und nehme seit vielen Jahren L-Thyroxin Henning in der gleichen Dosierung. Bei mir hat sich dadurch die allgemeine Müdigkeit etwas verbessert, aber leider nicht die Migräne.

Dies ist keine medizinische Beratung. Ich berichte hier von meinen eigenen Erfahrungen und Rechercheergebnissen, sowie über den Austausch mit anderen Betroffenen.

Ich bin Melanie, deine Komplizin im Kampf gegen die Migräne. Ich leide selbst seit fast 20 Jahren daran und habe festgestellt, dass geballtes Wissen die beste Waffe gegen unsere Erkrankung ist. An meinen Erfahrungen, Irrwegen, Tops und Flops möchte ich dich mit diesem Blog teilhaben lassen und dir dabei helfen, dein eigener Migränespezialist zu werden. Also komm einfach rein, in die Welt der Marvelous Mrs. Migraine!