Alice-im-Wunderland-Syndrom

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Was so bezaubernd klingt, ist leider gar nicht angenehm. Das Alice-im-Wunderland-Syndrom (auch Todd-Syndrom oder Lilliput-Syndrom) ist eine seltene neurologische Störung. Bei Migräne kann das Syndrom im Rahmen einer Aura auftreten, auch wenn relativ wenige Migräniker davon betroffen sind.

Was ist das Alice-im-Wunderland-Syndrom?

Es kommt dabei zu einer verzehrten Wahrnehmung von Größe und Form der Umgebung oder des eigenen Körpers. Auch Zeiten sowie Entfernungen können unreale Formen annehmen. Außerdem können visuelle und akustische Halluzinationen, Angstzustände und Depersonalisation (Psyche spaltet sich ab) auftreten. Betroffene berichten oft von einem Gefühl der Unwirklichkeit und des Schwebens. Der Zustand kann sowohl als beängstigend wie auch verwundert oder entrückt wahrgenommen werden.

Der Name des Syndroms bezieht sich auf den Roman „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll, da die Hauptfigur Alice im Buch ähnliche Erfahrungen mit veränderten Größenverhältnissen (Teetassen, Kekse) macht. Allerdings vermutet man, dass Lewis Carroll selbst die Symptome aufgrund von Drogenmissbrauch erlebte.

Woher kommt es?

Die genaue Ursache des Alice-im-Wunderland-Syndroms ist nicht vollständig geklärt. Forscher vermuten, dass es mit abnormalen Aktivitäten in bestimmten Gehirnbereichen zusammenhängt, insbesondere im visuellen Kortex. Außer bei Migräne kann es auch bei Infektionen, Vergiftungen, Drogen- und Medikamentenmissbrauch, Epilepsie und Veränderungen im Gehirn auftreten. Kinder und Jugendliche sind häufiger betroffen als Erwachsene, in einigen Fällen tritt es mit zunehmendem Alter immer seltener auf bis es ganz verschwindet. Außenstehende nehmen die Betroffenen in den Situationen oft als geistig abwesend wahr. Vor allem Kinder berichten jedoch häufig relativ klar von ihren Eindrücken, sodass Erwachsene im ersten Moment denken, sie würden Fantasiegeschichten erzählen.

Behandlung des Alice-im-Wunderland-Syndroms?

Medikamente speziell gegen die Symptome des Alice-im-Wunderland-Syndrom gibt es nicht. Im Fall von Migräne sollen ja Prophylaxen wie Betablocker oder Antikörper die Anfälle in Häufigkeit und Stärke reduzieren, wozu auch die Aura und damit ein mögliches Alice-im-Wunderland-Syndrom gehören.

Beobachtest du Symptome an dir, hinter denen du das Alice-im-Wunderland-Syndrom vermutest, solltest du das sicherheitshalber ärztlich abklären lassen, auch, wenn bereits eine Migräne-Diagnose vorliegt.

Quellen:

https://flexikon.doccheck.com/de/Alice-im-Wunderland-Syndrom

https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/keine-psychose-nur-migraene?tx_mtdata_illness%5Bindication%5D=14&cHash=9578d047fc61a3a8dc95be6acaef656c

Dies ist keine medizinische Beratung. Ich berichte hier von meinen eigenen Erfahrungen und Rechercheergebnissen, sowie über den Austausch mit anderen Betroffenen.

Ich bin Melanie, deine Komplizin im Kampf gegen die Migräne. Ich leide selbst seit fast 20 Jahren daran und habe festgestellt, dass geballtes Wissen die beste Waffe gegen unsere Erkrankung ist. An meinen Erfahrungen, Irrwegen, Tops und Flops möchte ich dich mit diesem Blog teilhaben lassen und dir dabei helfen, dein eigener Migränespezialist zu werden. Also komm einfach rein, in die Welt der Marvelous Mrs. Migraine!