Kühler Kopf trotz Hitze

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Sonne, Hitze, Freibad – was für andere einen traumhaften Sommer darstellt, kann für uns Migräniker schnell mal zur Belastungsprobe werden. Vielleicht leidest du auch an heißen Sommertagen besonders oft unter Migräne? Dagegen kannst du einiges tun.

Gründe für Migräne im Sommer

  • Eine der Hauptursachen ist die Erweiterung der Blutgefäße. Bei hohen Temperaturen weiten sie sich, einschließlich der Blutgefäße im Gehirn. Dies kann zu einem erhöhten Blutfluss und einem gesteigerten Druck in den Blutgefäßen führen, was bei Migränepatienten Attacken auslösen kann.
  • Bei heißem Wetter schwitzt du mehr, du verlierst also viel Flüssigkeit. Das kann zur Dehydration führen, was ein Trigger für die Migräne sein kann.
  • Zusätzlich zu den physiologischen Auswirkungen der Hitze gibt es auch Umweltfaktoren, die deine Beschwerden verstärken können. Zum Beispiel können starke Sonneneinstrahlung, grelles Licht, hohe Luftfeuchtigkeit, der Geruch nach Chlor und ein hoher Lärmpegel dein empfindliches Nervensystem reizen und zu Migräne führen.
  • Laue Sommernächte verführen uns dazu, lange wach zu bleiben. Außerdem führt die Hitze zu wenig erholsamem Schlaf. Bei uns Migränikern können ein veränderter Schlafrhythmus und zu wenig erholsamer Schlaf als Trigger wirken.

So beugst du Migräneanfällen durch Hitze vor

  • Kühlung: Kalte Tücher oder Kühlpacks auf Stirn oder Nacken kühlen angenehm und sorgen für eine Verengung der Gefäße.
  • Sonnenschutz: Grelles Sonnenlicht kann für viele Migräniker ein Trigger sein. Habe daher stets deine Sonnenbrille mit einem guten UV-Filter bei dir (pssst – ich habe mehrere, im Auto, in der Handtasche, im Rucksack…). Hältst du dich länger draußen auf, ist auch eine Kopfbedeckung sinnvoll, es gibt Sonnenhüte mit speziellem UV-Schutz-Stoff. Generell solltest du aber pure Sonne meiden und dich eher im Schatten aufhalten.
  • Hydratation: Für Migräniker noch wichtiger als für andere: Trinken, trinken, trinken. Achte auf eine regelmäßige Wasserzufuhr, sodass du ausgeschwitzte Flüssigkeit wieder ersetzt. Wenn du zum Wasser etwas Zitrone oder Limone gibst, schmeckt es noch erfrischender. Oder wie wäre es mit einem selbstgemachten, zuckerfreien Eistee?
  • Leichte Mahlzeiten: Auch, wenn man bei Hitze oft keinen großen Appetit hat, solltest du regelmäßig leichte, aber kohlenhydratreiche Nahrungsmittel zu dir nehmen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Schüssel mediterranem Nudelsalat oder einer Ofenkartoffel mit Grillgemüse?
  • Klimatisierung: Halte dich tagsüber möglichst in kühleren Räumen auf. Für heiße Nächte lohnt sich auch die Anschaffung einer Klimaanlage oder eines Ventilators.
  • Gelassenheit: Lade dir, wenn möglich, den Terminkalender an Hitzetagen nicht allzu voll und lass´ auch mal was liegen.
  • Dämmerung: Ein kurzer Spaziergang in den kühlen Morgen- oder späten Abendstunden kann sehr gut tun. Auch deine sonstigen sportlichen Aktivitäten solltest du eher in diese Zeiten legen, es aber auch dann nicht übertreiben. Die Ozonbelastung ist auch dann stärker als sonst.

Cool bleiben

Mach dich nicht schon bei der Ankündigung von Hitze im Wetterbericht verrückt. Nicht alle Migräniker leiden in jeder Hitzeperiode unter Kopfschmerzen. Manchmal überrascht uns unser Kopf auch und bleibt ganz ruhig.

Dies ist keine medizinische Beratung. Ich berichte hier von meinen eigenen Erfahrungen und Rechercheergebnissen, sowie über den Austausch mit anderen Betroffenen.

Ich bin Melanie, deine Komplizin im Kampf gegen die Migräne. Ich leide selbst seit fast 20 Jahren daran und habe festgestellt, dass geballtes Wissen die beste Waffe gegen unsere Erkrankung ist. An meinen Erfahrungen, Irrwegen, Tops und Flops möchte ich dich mit diesem Blog teilhaben lassen und dir dabei helfen, dein eigener Migränespezialist zu werden. Also komm einfach rein, in die Welt der Marvelous Mrs. Migraine!