Botox als Migräneprophylaxe

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Wahrscheinlich kennst du Botox (Botulinumtoxin) hauptsächlich im Zusammenhang mit Beautybehandlungen. Mittlerweile bieten es aber auch viele Ärzte für gesundheitliche Probleme an, beispielsweise gegen übermäßiges Schwitzen. Und seit einigen Jahren zählt es auch zu den anerkannten Migräneprophylaxen.  

So wirkt Botox bei Migräne

Es wird angenommen, dass Botox die Nervenaktivität in diesen Muskeln reduziert und dadurch die Schmerzen und Entzündungen, die mit Migräne verbunden sind, verringert. Außerdem blockiert es wohl die Freisetzung von Neurotransmittern, die an der Schmerzweiterleitung beteiligt sind. Botox kann zudem die Erweiterung der Blutgefäße im Gehirn reduzieren und so einem Migräneanfall vorbeugen.

Wie läuft die Botox-Behandlung bei Migräne?

Bei Migränepatienten spritzt der Arzt das Botox nach einem vorgegebenen Schema in 31 Injektionspunkte an Stirn, Schläfen und Nacken. Das kann teilweise schon ziemlich piksen. Einige Stellen haben bei mir auch immer leicht geblutet und waren gerötet und geschwollen, sodass ich danach dann lieber schnell den Heimweg angetreten habe 😉. Denn natürlich soll man einige Stunden warten, bis man da wieder Make-up oder Puder verwenden kann.

Optische Wirkung von Botox

Die volle Wirkung, sprich die Lähmung der behandelten Muskeln, soll nach einer bis drei Wochen eintreten. Das kann ich so bestätigen. Ich habe gute und schlechte Erfahrungen, was die äußerlichen Effekte betrifft. Manchmal war die Stirn einfach nur recht glatt (wobei ich da jetzt auch noch keine ausgeprägten Falten hatte). Aber manchmal fand ich die Wirkung optisch nicht so toll, denn zum Beispiel war einmal nur die eine Seite „gelähmt“, sodass das beim Stirnrunzeln echt merkwürdig aussah, wenn nur auf einer Stirnhälfte Falten entstanden.

Einmal oder zweimal drückte es die Augenbrauen irgendwie nach unten. So wirkte ich eine Zeitlang immer müde. Allerdings empfand ich diese Auswirkungen nicht als so schlimm, als dass ich auf die Behandlung verzichtet hätte, wenn sie denn geholfen hätte. Denn das Botox baut sich ja auch nach und nach immer mehr ab, sodass auch die unerwünschten Effekte spätestens nach ein paar Wochen abflauen. Aber man sieht, dass das auf jeden Fall ein erfahrender Arzt anwenden sollte.

Wann bekommt man Botox?

Wie bei allen Prophylaxen gibt es auch bei Botox keine Wirkgarantie. Generell können es Patienten mit chronischer Migräne erhalten, die mehr als zehn Anfällen pro Monat haben. Meistens wird Botox erst eingesetzt, wenn andere Prophylaxen wie Betablocker oder Antidepressiva alleine keine ausreichende Wirkung erzielt haben. Dann übernehmen auch die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten.

In der Regel erhalten Migränepatienten die Behandlung bei ihrem Neurologen. Es gibt allerdings auch einige Schönheitspraxen, die angeben, Botox gegen Migräne einzusetzen. In diesem Fall müsstest du allerdings die Kosten selbst übernehmen. Die Preisangaben die im Internet zu finden sind, schwanken zwischen 500 und 1.200 Euro. Da ich meine Botox-Behandlung immer bei meiner Neurologin erhalten habe, kann ich nicht sagen, wie qualitativ gut es in einer nicht-neurologischen Praxis gemacht worden wäre.

Ich bin Melanie, deine Komplizin im Kampf gegen die Migräne. Ich leide selbst seit fast 20 Jahren daran und habe festgestellt, dass geballtes Wissen die beste Waffe gegen unsere Erkrankung ist. An meinen Erfahrungen, Irrwegen, Tops und Flops möchte ich dich mit diesem Blog teilhaben lassen und dir dabei helfen, dein eigener Migränespezialist zu werden. Also komm einfach rein, in die Welt der Marvelous Mrs. Migraine!