Prophylaxe – wozu, welche und wie viele?

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Wenn du unter chronischer Migräne leidest (mehr als 15 Attacken pro Monat), stellt sich früher oder später die Frage, welche Prophylaxe für dich infrage kommen könnte. Es geht dabei in erster Linie darum, die Häufigkeit und Schwere deiner Migräneanfälle einzudämmen.

Viel Auswahl

Leider gibt es nicht eine Prophylaxe für alle. Meistens sind mehrere nicht-medikamentöse und medikamentöse Komponenten nötig, um im Kampf gegen die Migräne die Oberhand zu gewinnen. Die meisten Migräniker müssen immer wieder ihre Prophylaxen anpassen, auswechseln oder erweitern. Wichtig ist, dass du selbst über ein fundiertes Wissen verfügst, welche Prophylaxen es gibt und wie du sie kombinieren kannst, um sie gemeinsam mit dem Arzt auf dich abzustimmen.

Die Migräne-Prophylaxe besteht aus drei Bestandteilen:

Anpassung des Lebenstils, darunter

  • Regelmäßige Mahlzeiten mit vielen Kohlenhydraten
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Ausreichende und regelmäßige Schlafdauer
  • Reduzierung von Stress
  • Erlernen von Entspannungstechniken
  • Vermeidung bekannter Trigger wie grelles Licht, direkte Sonneneinstrahlung, hoher Lärmpegel
  • Leichter Ausdauersport
  • Regelmäßige Pausen im Alltag

Nahrungsergänzungsmittel, am wichtigsten

  • Magnesium
  • Vitamin B2
  • Coenzym Q10

Individuell können weitere sinnvoll sein, wie beispielsweise Eisen, Kalium oder Vitamin D. Dafür sollte jedoch erstmal durch ein Blutbild festgestellt werden, ob bei dir ein Mangel besteht.

Medikamentöse Prophylaxen

Sie werden immer nach Absprache mit dem behandelnden Arzt verschrieben:

  • Betablocker: Diese Medikamente hat man zur Behandlung von Bluthochdruck entwickelt. In vielen Fällen wirken sie auch gut als Migräneprophylaxe, weil sie die Blutgefäße verengen.
  • Antiepileptika: Bestimmte antiepileptische Medikamente wie Topiramat können ebenfalls zur Vorbeugung gegen Migräne helfen, indem sie bestimmte Vorgänge im Gehirn beeinflussen.
  • Antidepressiva: Sie wirken nicht nur gegen Depressionen und Ängste, sondern können auch eine gute Migräneprophylaxe sein.
  • Botox-Injektionen: Bei chronischer Migräne kann man das Nervengift Botulinumtoxin (Botox) nach einem bestimmten Schema in den Kopf- und Nackenbereich injizieren, um die Häufigkeit und Schwere der Migräneattacken zu reduzieren.
  • Antikörper: Sie sind die Neuen im Prophylaxe-Game: die sogenannten Antikörperspritzen. Der Arzt verschreibt sie normalerweise erst dann, wenn die anderen Prophylaxen erfolglos waren.

Auch medikamentöse Prophylaxen kann man miteinander kombinieren.

Dies ist keine medizinische Beratung. Ich berichte hier von meinen eigenen Erfahrungen und Rechercheergebnissen, sowie über den Austausch mit anderen Betroffenen.

Ich bin Melanie, deine Komplizin im Kampf gegen die Migräne. Ich leide selbst seit fast 20 Jahren daran und habe festgestellt, dass geballtes Wissen die beste Waffe gegen unsere Erkrankung ist. An meinen Erfahrungen, Irrwegen, Tops und Flops möchte ich dich mit diesem Blog teilhaben lassen und dir dabei helfen, dein eigener Migränespezialist zu werden. Also komm einfach rein, in die Welt der Marvelous Mrs. Migraine!